Vergehen - entstehen Startseite
Hajo Seng: Kunst
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Und weiter noch, o Mönche: als sähe der Mönch einen Körper, auf das Leichenfeld geworfen, die Knochen, ohne Zusammenhalt, in alle Richtungen verstreut: hier ein Handknochen, da ein Fußknochen, da ein Beinknochen, da ein Schenkelknochen, da ein Hüftknochen, da ein Rückenwirbel, da der Schädel. Da wendet er es auf eben diesen, seinen Körper an: "Auch dieser Körper ist so geartet, so beschaffen, wird dem nicht entgehen!"
So weilt er nach innen beim Körper in Betrachtung des Körpers; oder er weilt nach außen beim Köper in Betrachtung des Körpers; oder er weilt nach innen und außen beim Köper in Betrachtung des Körpers. Die Dinge in ihrem Entstehen betrachtend, weilt er beim Körper; die Dinge in ihrem Vergehen betrachtend, weilt er beim Körper; die Dinge in ihrem Entstehen und Vergehen betrachtend, weilt er beim Körper. Oder: "Ein Körper ist da", so ist seine Achtsamkeit gewärtig, eben nur soweit es der Achtsamkeit dient, soweit es der Erkenntnis dient. Unabhängig lebt er und an nichts in der Welt ist er angehangen.
So auch, o Mönche, weilt der Mönch beim Körper in Betrachtung des Körpers.